Gedenken vor dem Rathaus Fürstenwalde

Der Gedenk- und Aktionstages zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen fand hohen Anklang. Zur Fahnenhissung vor dem Rathaus sprach Jessica Christoph, Leiterin des Frauenhauses in Fürstenwalde, in Trägerschaft des Vereins Frauen helfen Frauen e.V., die eingehenden Worte und verwies auf die Wichtigkeit der Thematisierung dieses vorherrschenden Problems. In den vergangenen fünf Jahren verzeichnete man einen Anstieg von 13 Prozent bei den Fällen häuslicher Gewalt. Auch die Vorkommen von partnerschaftlicher Gewalt nehmen zu, wobei die Opfer in beiden Fällen überwiegend weiblich sind. Es ist besorgniserregend, dass jede Stunde 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt werden, und mehrfach pro Woche führen diese Übergriffe sogar zum Femizid. Es ist dringend erforderlich, die bestehenden Strukturen zu thematisieren, sie deutlich sichtbar zu machen und aktiv dagegen vorzugehen. Im vergangenen Jahr musste jede vierte Frau, die Schutz im Frauenhaus suchte, teilweise selbst für ihre Unterkunft aufkommen. Das ist nicht hinnehmbar. Unter diesen Gesichtspunkten hat das Frauenhaus Fürstenwalde in diesem Jahr zwölf Frauen mit elf Kindern aufgenommen. Auch wenn man nicht jede Frau aufnehmen kann, gibt es immer Möglichkeiten der Unterbringung. Die Frauenhäuser und weitere Organisationen sind untereinander vernetzt und können schnell helfen und die geeigneten Hilfsangebote heranziehen. Das Frauenhaus Fürstenwalde ist sehr engagiert, um das Thema weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Dazu werden sie in Kürze zum Thema „Häusliche Gewalt“ einen Vortrag in der Schule Paula Fürst der FAWZ halten, vor angehenden Erziehern und Erzieherinnen. Man erhofft sich auch neue Netzwerkpartner zu finden. Es wird zusehend schwerer bis unmöglich den Frauen eine Möglichkeit des selbstständigen Lebens als Hoffnung zu bieten. Da es weder Wohnraum noch Kita-Plätze gibt. Da muss unbedingt Abhilfe geschaffen werden, so Jessica Christoph weiter. Sie verwies zum Abschluss auf die große Diskussion um das Thema Gendern. Wir beraten queere Menschen genauso wertschätzend und bedürfnisorientiert wie heterosexuelle Frauen. Denn Schutz vor Gewalt steht jeder Frau zu. Egal, mit welchem Geschlecht sie geboren wurde, welche sexuelle Orientierung oder welche Beeinträchtigung sie hat.

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