Für gleiche Rechte von Menschen mit Behinderung
Am Montag versammelten sich rund 300 Menschen auf der Festwiese der Samariteranstalten in Fürstenwalde, um ein starkes Zeichen zu setzen: Gegen Diskriminierung, soziale Spaltung und Ausgrenzung – und für mehr Solidarität, Inklusion und echte Teilhabe. Anlass war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der jährlich europaweit begangen wird.
Der Tag begann mit einer Begrüßung durch Ulrike Menzel, Theologischer Vorstand der Samariteranstalten. In ihrer Rede machte sie deutlich, dass Gleichstellung von Menschen mit Behinderung der zentrale Auftrag ihrer Arbeit sei. Besonders in Fürstenwalde – wo vier von zehn Menschen mit einer Behinderung leben – sei jede Barriere eine zu viel. „Wir gehen heute für fast die Hälfte unserer Bevölkerung auf die Straße“, betonte sie eindrücklich. Dabei gehe es nicht nur ums Dagegensein, sondern auch um das „Pro“ im Protest – das Einstehen für Verständlichkeit, Teilhabe und gegenseitigen Respekt.
Um 10 Uhr setzte sich der Demonstrationszug von der Festwiese in Bewegung – begleitet von Transparenten, Plakaten und vielen Stimmen, die gemeinsam mehr Sichtbarkeit und Gleichberechtigung einforderten. Ziel war der Marktplatz in der Innenstadt, wo die zentrale Kundgebung stattfand.
Dort kamen verschiedene Redner zu Wort: Neben Ulrike Menzel und dem Fürstenwalder Bürgermeister Mathias Rudolph sprach auch Peter Apitz, Sprecher der Lokalen Agenda-Gruppe „Menschen mit Handicap“. Besonders eindrucksvoll war der Beitrag von Schülern der Heilerziehungspflege-Klasse, die ihre Sicht auf Inklusion und die Realität des beruflichen Alltags schilderten – authentisch und berührend. Der Europäische Protesttag wurde damit zu mehr als nur einer Demonstration: Er wurde zum lebendigen Ausdruck einer solidarischen Gemeinschaft, die laut, sichtbar und entschlossen für gleiche Rechte für alle Menschen eintritt – in Fürstenwalde, in Deutschland und in ganz Europa.