Vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung

Sieben Krankenhaus inklusive der Klinik Oranienburg im Land Brandenburg, die eine medizinische Erstversorgung und Befunddokumentation von Verletzungen infolge von Sexualdelikten anbietet, ohne dass die Tat vorausgehend bei der Polizei angezeigt werden müsste. Das Angebot richtet sich an volljährige Personen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben. Betroffene haben die Möglichkeit, neben der medizinischen Versorgung, Tatspuren vertraulich und gerichtsverwertbar von rechtsmedizinisch geschulten Ärztinnen und Ärzten sichern zu lassen. Vertraulich bedeutet in diesem Sinne unabhängig von einer polizeilichen Anzeige. Das Brandenburgische Landesinstitut für Rechtsmedizin fungiert diesbezüglich seit 2019 als Koordinierungsstelle des Modellprojektes.
Das Angebot der medizinischen Soforthilfe und vertraulichen Spurensicherung startete 2014 im Land Brandenburg. Folgende Partnerkliniken bieten rund um die Uhr eine medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung an:

Klinik Oranienburg
Klinikum Frankfurt (Oder),
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus,
Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam,
Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel,
Alexianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam- Sanssouci,
Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (Neuruppin)

Sollten sich die Betroffenen zu einem späteren Zeitpunkt für eine Anzeige entscheiden, kann die Polizei auf das vertraulich gesicherte Beweismaterial zurückgreifen und ein behördliches Ermittlungsverfahren sowie alle erforderlichen Schritte einleiten.

Neben der medizinischen Versorgung spielen auch die psychosoziale Nachversorgung und die Beratungsangebote der Opferhilfe Land Brandenburg, Kooperationspartner des Modellprojektes, eine bedeutende Rolle für Betroffene. Auf Wunsch kann der Kontakt zu den entsprechenden Fachberatungsstellen hergestellt werden.

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