Die Gesundheit der Kinder darf nicht vom sozialen Status abhängen

Die Folgen von Kinderarmut für die Gesundheit und die Umsetzung des Präventionsgesetzes sind Haupthemen der Kindergesundheitskonferenz Brandenburg 2018, die in der Staatskanzlei stattfindet. Gesundheitsministerin Diana Golze sagte zum Auftakt: „Es darf nicht vom sozialen Status der Familie, dem Geschlecht oder der Region im Land abhängen, welche gesundheitlichen Chancen ein Kind hat. Dagegen müssen wir angehen. Auch in den ländlichen Regionen sind noch mehr Präventionsangebote notwendig. Es ist nicht hinnehmbar, dass Kinder die Folgen sozialer Ungleichheit tragen, ohne dass sie selbst hierfür verantwortlich sind.“

Das Plenum des „Bündnisses Gesund Aufwachsen“ in Brandenburg findet auf Einladung des Gesundheitsministeriums alle zwei Jahre statt und ist zugleich die landesweite Kindergesundheitskonferenz. Golze: „Damit werden der Dialog der Experten und Akteure im Land weiter gestärkt und die Kräfte zum Wohle der Kinder- und Jugendgesundheit in Brandenburg gebündelt. Um Kinderarmut und dadurch bedingte Gesundheitsrisiken bekämpfen zu können, müssen die verschiedenen Hilfen noch besser miteinander verzahnt werden, damit Beratung und Hilfen im Bedarfsfall frühzeitig, professionsübergreifend und koordiniert gelingen. Und nicht zuletzt müssen wir den Kindern und Jugendlichen mehr Mitwirkungsmöglichkeiten einräumen. Denn das gilt für alle Menschen gleichermaßen: Wer Einfluss auf seine Lebenswelt hat und das auch so wahrnimmt und fühlt, hat bessere Chancen gesund zu bleiben.“

Nach dem aktuellen Gesundheitsbericht Brandenburgs mit dem Titel „Gesundheit und Gesundheitschancen für Kinder im Land Brandenburg“ zeigen Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen wesentlich häufiger Gesundheitsstörungen als Kinder aus gut gestellten Familien. Die Anzahl der chronischen Erkrankungen ist im Vergleich etwa zweieinhalbmal so hoch. Auffällig ist auch, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Störungen in Familien mit niedrigem sozialem Status deutlich höher ist. Der Bericht mit umfangreichen Daten unter anderem zu Diagnosen, zum Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen sowie mit umfangreichen regionalen Auswertungen wird im Juni in gedruckter Form vorliegen. Ab heute bereits kann er auf der Seite des MASGF im Internet heruntergeladen werden.

Im Bündnis haben sich über 200 staatliche und nichtstaatliche Akteure zusammengeschlossen, um die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen im Land Brandenburg zu verbessern. Gesundheitsministerin Diana Golze ist die Vorsitzende des Bündnisses. Das Bündnis Gesund Aufwachsen hat sich längst als tragende Säule in der Brandenburger Gesundheitslandschaft etabliert. Von der vernetzten Zusammenarbeit der zahlreichen Akteurinnen und Akteure profitieren alle Kinder und Jugendlichen. Gesundheit geht nur gemeinsam, das ist unsere Überzeugung, und das sehen wir in diesem Bündnis immer wieder bestätigt. Ich bin sehr beeindruckt davon, wie sich das Bündnis Gesund Aufwachsen entwickelt hat. Die Schwerpunkte der Konferenz sind neben Diagnostik, Therapie und Rehabilitation ebenso Prävention und Gesundheitsförderung.

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