Besonderes Regenderby

Wildes Spiel in Erkner, aber tolle Moral der Blau-Weißen

Die Odervorländer beginnen stark in Erkner und verhindern deren konstruktiven Spielaufbau, so können sich die Gastgeber nur mit langen Schlägern auf ihre Sturmreihe Röwer und Dangla Cortez befreien. In der 9. Minute wieder so ein langer Ball aus der Defensive der Heimelf: Sellmann befindet sich im direkten Laufduell mit Dangla Cortez, wird jedoch von Plaksii irritiert, der aus seinem Kasten kommt. Dadurch kann sich Cortez den Ball mit dem Kopf am Torwart vorbeilegen und ins verwaiste Tor einschieben. 1:0 für Erkner. In der 11. Minute das zweite Gegentor für die Gäste. Erkner kommt mit viel Tempo über deren rechte Seite, der Ball wird flach in die Mitte gegeben und Schwarz bedankt sich mit einem überlegten Schuss aus 16 Metern zum 2:0.

Nur eine Minute später fast eine Kopie des 2:0: Nach vermeintlichem Foul am theatralischen Cortez macht Erkner das Spiel schnell. Wieder Eingabe von rechts, der Ball rutscht bis zu Schwarz durch und es steht 3:0. Die wenigen heimischen Zuschauer munkeln schon, dass es heute zweistellig wird, doch dies lässt vor allem Trainer Niespodziany nicht zu, der seine Mannen die gesamten 90 Minuten motiviert und nach vorne peitscht, was die vielzählig vertretenen Briesener Fans, die mit dem Auto und sogar mit der Bahn angereist waren, sehr positiv aufnahmen.

In den 10 Minuten Tiefschlafphase der Gastmannschaft fallen aus drei Torschüssen drei Tore für Erkner, was die Qualität und vor allem Effektivität der Offensive widerspiegelt. Briesen wacht nun auf und spielt weiter nach vorn, eine Briesener Flanke wird unzureichend geklärt, Ballhorn nimmt den Ball aus 25 Metern volley und lässt Schlausch im Tor nicht den Hauch einer Chance. Der Ball schlägt rechts im Tor zum 3:1 (20. Minute) unhaltbar ein. In der 32. Minute landet eine Flanke vom oftmals hart an der Grenze des Erlaubten angegangenen Hanke auf dem Tordach. Nur eine Minute später blockt der tiefstehende Gastgeber einen Hanke-Schuss.
Nach wiederholtem, nicht ganz feinem Einsatz der robust spielenden Erkneraner, muss Zickerow in der 38. Minute mit Schmerzen vom Platz, für ihn kommt Ewler kurz vor der Halbzeit.

Doch schon kurz nach der Pause der nächste Nackenschlag für die Gäste: Die Blau-Weißen spielen nach vorne und Schübler wird gelegt, das Foul an Schübler wird jedoch nicht geahndet. Erkner macht das Spiel in dieser Szene, links über Reichel schnell, der sich im 1:1 gegen Ballhorn durchsetzt und den Ball im kurzen Eck zum 4:1 (48. Minute) versenkt. Wiederholtes Foulspiel von Paprotny an Hanke (50. Minute). Der Schiedsrichter sieht das jedoch anders, Hanke bekommt im Anschluss noch die Gelbe Karte, weil er sich zu vehement beschwert. Die weite Anreise des Unparteiischen aus Neustadt an der Dosse war seiner Leistung an diesem Abend nicht zuträglich, da für die Außenstehenden einfach eine klare Line fehlte und ähnliche Vergehen sehr unterschiedlich geahndet wurden.

In der 60. Minute kommt Reichel ohne Bedrängnis im 5-Meter-Raum per Kopf nach Ecke zu seinem Doppelpack an diesem Tag und schraubt das Ergebnis auf 5:1. Doch die Odervorländer ließen sich nicht hängen, spielten weiterhin Richtung Gehäuse des Tabellenvierten. Ein Torschuss vom umtriebigen Ewler wird geblockt, doch Schübler setzt nach und bringt den Ball aufs Tor. Paprotny klärt diesen Ball, bei 5:1 Führung, sehr deutlich mit der Hand auf der Linie. Logische Konsequenz für diese dumme Aktion: Rote Karte für Paprotny und Elfmeter für die Gäste. Noack nimmt sich der Sache an und verwandelt souverän.

In der Folge spielt sich das Spiel fast ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber ab. Einen Freistoß von Sellmann kann der unsichere Schlausch nicht festhalten, Lucke bringt den Ball artistisch mit der Ferse nochmal vors Tor, doch findet leider keinen Mitspieler.
Nach Ballhorn-Ecke rutscht der Ball an Freund und Feind vorbei bis zu Ewler, dieser kann den Ball noch in Ruhe mit der Brust annehmen und zentral auf das Tor bringen. Schlausch rutscht der Ball durch die Arme und Ewler belohnt sich für seinen couragierten Auftritt mit dem Tor zum 5:3 (75. min.).

In der 87. Minute verpasst Lucke aus 2 Metern nach Hanke-Flanke den Anschluss zum 5:4, da er den Ball, laut seinen Aussagen, bei dem diesigen Flutlicht schlecht und zu spät sehen konnte.
In der Nachspielzeit kommt der Gastgeber noch zu seinem 7. Torschuss an diesem Freitag, diesen kann Plaksii jedoch parieren und das, für neutrale Zuschauer, wilde Landesligaspiel endet mit 5:3 für den an diesem Tag sehr effektiven Heimverein des FV Erkner 1920.

In der kommenden Woche spielen die Blau-Weißen um 14 Uhr, im vorgezogenen Spiel des 15. Spieltags, nur ein paar Kilometer entfernt beim SV Germania 90 Schöneiche um Landesligapunkte.

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