Handball-Verbandsliga Nord der Frauen

Pneumant-Frauen unterliegen Grünheider SV

Das Derby zwischen den beiden Ortsnachbarn in der Handball-Verbandsliga Nord der Frauen hatte es in sich. Am Ende mussten sich die Gastgeberinnen von der BSG Pneumant Fürstenwalde am Samstag, den 2. April, vor heimischem Publikum dem favorisierten Grünheider SV mit 22:26 (13:18) geschlagen geben. „Vom Ergebnis her geht der Ausgang der Partie völlig in Ordnung“, sagt BSG-Trainer Alexander Bieling. „Ein hartes Spiel, das in weiten Teilen sehr zerfahren war, woran auch die Schiedsrichter großen Anteil hatten. Es hat sich einiges hochgeschaukelt, was nicht hätte sein müssen. Zudem hat mir die eine oder andere Unsportlichkeit der Gäste nicht gefallen.“

Neuling von der Spree in der Verbandsliga angekommen
Laut dem Fürstenwalder Coach habe sein Team versucht, von Anfang an Druck aufzubauen. „Wir hatten einige recht gute Momente, in denen wir das umsetzten, was wir uns vorgenommen hatten“, erklärt Alexander Bieling. Doch am Ende hätten die Grünheiderinnen verdient gewonnen. Sein Team, das größtenteils aus der Kreisliga-A-Jugend des HSV Frankfurt (Oder) nach Fürstenwalde gewechselt und mit einigen erfahrenen Akteurinnen ergänzt worden sei, „ist nun in der Verbandsliga angekommen. Am Anfang hatten wir es richtig schwer und haben oft Prügel bezogen. Inzwischen können wir teilweise mit den vor uns stehenden Teams der starken Nord-Staffel mithalten. Wir sind froh, gegen solch starke Gegner wie Grünheide spielen zu können. Das macht auch Spaß“, sagt der Pneumant-Trainer.

GSV mit weniger Minuspunkten als Tabellenführer OSG Fredersdorf-Vogelsdorf
Die Fürstenwalderinnen sind nach drei Siegen, einem Remis und sieben Niederlagen mit 7:15 Punkten derzeit Achter in der Neuner-Staffel. Dagegen rangieren die Frauen des Grünheider mit 16:6 Zählern weiter auf dem zweiten Platz, haben bei einem Spiel weniger auch zwei Minuspunkte weniger als Tabellenführer OSG Fredersdorf-Vogelsdorf. Der hatte am selben Tag, allerdings zwei Stunden früher, überraschend mit 29:35 beim HSV Wildau 1950 verloren. Die GSV-Ladies waren durch den OSG-Patzer noch extra motiviert und zeigten von Beginn an, dass sie die zwei Punkte mit nach Grünheide nehmen wollten. „Die Fürstenwalder Damen wussten zu zeigen, dass sie nicht bereit waren, kampflos Punkte liegen zu lassen. Doch wir hatten eine entsprechende Antwort und feierten uns für jede gelungene Aktion“, erklärt GSV-Rückraumspielerin Anne Malzahn. „Unterm Strich bleiben uns nach diesem Spiel blaue Flecken, Kratzer, ein blaues Auge, Kopfschmerzen, gestauchte Sprunggelenke und Knie – und zwei Punkte. Das ist ja bekanntlich das Wichtigste.“

Gäste von Beginn an in Führung
Letzteres sieht auch GSV-Co-Trainer Ronald Rochow so: „Unser Sieg geriet nie in Gefahr.“ Nur einmal mussten die Grünheiderinnen einen Gleichstand hinnehmen – das war beim 1:1 nach 40 Sekunden. Ab dem 2:1 wenig später durch Christin Boenig, die mit insgesamt zwölf Treffern – sie verwandelte auch alle sieben Siebenmeter – erfolgreichste Grünheider Werferin war, lag das Gäste-Team bis zum Schluss in Führung, meist um die fünf Tore Vorsprung, teilweise auch mit sechs und sieben. „Ein paar Tore mehr wären möglich gewesen. Insgesamt war es eine geschlossene Mannschaftsleitung, die uns den Erfolg gebracht hat. Gegen ein von Beginn an sehr aggressiv agierendes Gastgeber-Team haben wir versucht, unser Spiel durchzuziehen, was uns im Wesentlichen auch gelang“, sagt Ronald Rochow.

Wichtige Unterstützung aus der Zweiten
Angereist in die Pneumant-Halle waren die GSV-Ladies mit sieben Feldspielerinnen und zwei Tor-Frauen sowie drei Akteurinnen aus der eigenen Zweiten, die zuvor in der heimischen Löcknitzhalle ein Punktspiel in der Kreisliga des Spielbezirks D bestritten und 16:30 gegen Spitzenreiter Hennickendorfer SV verloren hatte. Susanne Warnst, Anne-Kathrin Rochow und Karolin Bohnsack haben sich quasi aus der Umkleide-Kabine heraus mit auf den Weg nach Fürstenwalde gemacht. „Ihr Einsatz war sehr wichtig für uns. Sie haben ihren Anteil am verdienten Sieg unseres Teams und damit an der guten Ausgangsposition für das kommende Spitzenspiel“, erklärt Ronald Rochow.

Grünheider Spitzenspiel am Sonntag, den 10. April, bei der OSG Fredersdorf-Vogelsdorf
Während auf die Pneumant-Damen am Sonntag, den 10. April, ab 16.00 Uhr, auswärts mit dem Tabellendritten SV Blau-Weiß Wusterwitz der nächste „dicke Brocken“ wartet, haben die GSV-Ladies wieder ein Spitzenspiel auf dem Programm. Der Tabellenzweite muss am selben Tag, bereits ab 14.00 Uhr, bei Spitzenreiter OSG Fredersdorf-Vogelsdorf in der Sporthalle Tieckstraße ran. Nach dem 23:20 in der Löcknitzhalle gegen die OSG „wollen wir nun auch in Fredersdorf gewinnen. Und wir hoffen dabei auf zahlreiche Unterstützung unserer Fans“, sagt Ronald Rochow. Sollte ein neuerlicher Sieg gelingen, würden die Frauen des Grünheider SV die Tabellenführung übernehmen…

Die BSG Pneumant Fürstenwalde spielte mit: Jennifer Dell – Romy Pranke 4, Angelina Hintze 4/1, Paula Breitkopf 2/1, Lea Krüger 3, Anne Liebenthal 5/1, Katharina Liebe, Anke Scheibe, Lea Michelle Theuer, Mia-Florentin Pieske 4, Mandy Hentschel

Der Grünheider SV spielte mit: Jessica Barke, Maria Walaszewski – Kristin Rothe 1, Anne Malzahn 2, Juliane Wulf 1, Anne-Kathrin Rochow 1, Nele Wedehase 5, Karolin Bohnsack, Sophia Peter 3, Susanne Warnst, Juliane Starke 1, Christin Boenig 12/7
Schiedsrichter: Torsten Bogs, Nico Wall – Siebenmeter: BSG 3/3, GSV 7/7 – 2-min-Strafen: BSG 5, GSV 3

Text: Roland Hanke

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