Abbau von Wettbewerbsverzerrungen für Brandenburger Obstbaubetriebe gefordert

Mit einer Anbaufläche von derzeit rund 771 Hektar stellen Äpfel die dominierende Obstart im Land Brandenburg dar und sind auch weiterhin das beliebteste Obst. Mit dem Saisonstart verbinden die Brandenburger Obstbetriebe auch den Aufruf an die Verbraucher, Äpfel aus der Region zu kaufen. „Unsere Obstgärtner verfügen über beste fachliche Kompetenz, qualitativ hochwertige und klimaangepasste Äpfel zu produzieren“, so Dr. Klaus Henschel, Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg e.V. Der offizielle Start der Apfelsaison erfolgt auf der Apfelplantage der Obstgut in Altlandsberg/ OT Wesendahl. Erste Meldungen der Ernteberichterstatter gehen für dieses Jahr von einem Apfelertrag von 240 Dezitonnen je Hektar aus. Das wären nach Informationen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 86 Dezitonnen je Hektar weniger als in dem sehr guten Apfelerntejahr 2022. Momentan ist mit einer Erntemenge von maximal 18.000 Tonnen Äpfeln zu rechnen. Ein Jahr zuvor wurden in Brandenburg 26.600 Tonnen Äpfel gepflückt.Die vergleichsweise mäßigen Ertragserwartungen sind unter anderem auf Frostschäden in der Blütezeit und Schädlingsbefall zurückzuführen. Des weiteren dürften der Starkregen und Hagel Mitte August die Erträge weiter gemindert haben. Daher fordert der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V. den Abbau von Wettbewerbsverzerrungen gegenüber europäischen Mitkonkurrenten und finanzielle Unterstützungen bei klimatisch bedingten Wetterextremen, wie Prämien für Hagel- und Mehrgefahrenversicherungen. Angesichts der beständigen Nachfrage nach regionalen Produkten ruft der Verband die Politik auf, für gleiche Produktionsbedingungen innerhalb der EU zu sorgen. Hierzu gehören zum Beispiel ein einheitlicher Pflanzenschutz sowie einheitliche Mindestlöhne in Europa. Ansonsten drohe eine Verlagerung des Obstanbaus in Billiglohnländer, wo das Obst unter wesentlich geringeren ökologischen und sozialen Standards produziert wird.

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