„Klassik ohne Grenzen“ lockt in die Parks der Doppelstadt

Bereits zum fünften Mal lockt das Open-Air-Sommerfestival „Klassik ohne Grenzen“ zu musikalischen Genüssen in die schönsten Parkanlagen der Doppelstadt Frankfurt (Oder)-Słubice. Unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt bietet das Festival vom 3. bis 30. August an fünf Wochenenden insgesamt acht Konzerte. Die Jubiläumsausgabe des Festivals steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg Dr. Dietmar Woidke und des Marschalls der Woiwodschaft Lubuskie Marcin Jabłoński. In einem Grußwort unterstreicht der Ministerpräsident die Bedeutung des Festivals für das grenzüberschreitende Zusammenleben: „Musik kann Brücken bauen. Über Genregrenzen hinweg, über die beteiligten Musiker und über die Spielorte. Festivalkurator Tomasz Pilarski beschreibt das Konzept: In der Bandbreite vom klassischen Repertoire über Filmmusik bis hin zu Jazz, Weltmusik und Crossover-Kunst sprengt unser Programm erneut stilistische, kulturelle und geografische Grenzen.“ So trifft Mozart auf Beethoven, erklingt die „West Side Story“ als Version für zwei Klaviere, spielen mindestens zwei Star-Gitarristen modernen Gypsy-Jazz, spürt ein Schwestern-Duo dem unzertrennlichen Band zwischen Geschwistern in Kompositionen nach und bringt ein Saxophonquartett eigene Interpretationen von Vivaldi, Rossini, Queen und Film-Soundtracks zu Gehör. Beim Kinderkonzert erleben die Jüngsten im Publikum Geschichten zum berühmten Klavierwerk „Bilder einer Ausstellung“ und finden gemeinsam mit dem früheren Moderator des Tigerenten Clubs, Malte Arkona, heraus, ob diese nun eigentlich gruslig sind oder nicht. Der Höhepunkt des Festivals ist das große sinfonische Abschlusskonzert des eigens gegründeten deutsch-polnischen Festivalorchesters mit Musikern vom Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und vom Philharmonischen Orchester Zielona Góra unter der Leitung von Howard Griffiths.

Das Programm im Überblick
Sommerfestival „Klassik ohne Grenzen“

3. August – 11 Uhr Anger, Frankfurt (Oder),
„Klassik, klassisch!“
Mozart & Beethoven
Würde man in der Musikgeschichte nach einer Essenz der klassischen Musik suchen, wären diese zwei Namen wahrscheinlich ein Volltreffer. Zur Eröffnung des diesjährigen Festivals bringt das junge Philharmonie Orchester Gorzów unter der Leitung seines Musikdirektors die vorletzte Symphonie von Ludwig van Beethoven, die der Komponist selbst wegen ihrer Leichtigkeit und ihrem Witz „Kleine Sinfonie in F“ nannte, sowie das Flötenkonzert in G (KV 313) von Wolfgang Amadeus Mozart zu Gehör. Mozart selbst mochte die Flöte als Instrument angeblich nicht richtig. Und trotzdem, Mozarts Flötenkonzerte gehören zu seinen beliebtesten Werken!
Gorzów Philharmonic Orchestra
Marianna Żołnacz – Flöte
Przemysław Fiugajski – Leitung

9. August – 19:30 Uhr Lennépark, Frankfurt (Oder)
„West Side Story“
Musik aus Amerika für zwei Klaviere
Nach einer Idee von Jerome Robbins und mit der Musik von Jahrhundertgenie Leonard Bernstein wurde die moderne Version von „Romeo und Julia“ 1957 in Washington uraufgeführt. Spätestens seit der oscarprämierten Verfilmung vier Jahre später wurde das Musical zu einer Pop-Ikone der Musikgeschichte. Gemeinsam mit seinem Freund Sid Ramin komponierte Bernstein eine Version für zwei Klaviere, die aus dem Werk ein grandios-virtuoses Stück machte.
Anna & Ines Walachowski – Klavier

10. August 11Uhr Lennépark, Frankfurt (Oder)
„Alle Menschen werden… Schwestern“
Musik von Fanny Mendelssohn bis Alicia Keys – arrangiert für Klavier und Cello
Bis zur Pop-Ära konnten sich Frauen als Komponistinnen eigentlich nicht richtig durchsetzen. Vor diesem Hintergrund ist das Werk und Schaffen von emanzipierten Komponistinnen wie Fanny Mendelssohn Hensel, Clara Schumann und Nadia und Lili Boulanger von besonderer Bedeutung. Die Musik dieser Frauen und das unzertrennliche Band zwischen Geschwistern in Kompositionen stellte für die Schwestern Anouchka und Katharina Hack einen Ausgangspunkt für ein ganz besonderes Programm dar, bei dem sie eine geistige Verwandtschaft zu ihren musikalischen Vorgängerinnen zum Ausdruck bringen.

Anouchka Hack – Cello
Katharina Hack – Klavier

17. August 11 Uhr Lienaupark, Frankfurt (Oder),
Ein Vormittag mit Flamenco
Gypsy-Jazz für zwei oder manchmal auch drei Gitarren und einen Kontrabass

Der in Mönchengladbach geborene Gitarrist Joscho Stephan verbindet traditionellen Gypsy-Jazz mit Einflüssen aus Latin, Klassik und Pop zu einem unverwechselbaren Stil. Sein Debütalbum „Swinging Strings“ (1999) wurde vom amerikanischen Guitar Player direkt zur CD des Monats gekürt. In Frankfurt tritt er nicht nur mit seinem Trio auf, sondern auch mit dem polnischen Star-Gitarristen Krzysztof Pełech als Gast.
Joscho Stephan – Sologitarre
Sven Jungbeck – Rhythmusgitarre
Volker Kamp – Kontrabass
Krzysztof Pełech – Gitarre

23. August 16 Uhr Gertraudenpark, Frankfurt (Oder)
Gruselige Bilder einer Ausstellung
Musikprogramm für Kinder nach der Musik von Modest Mussorgsky

Anzeige
Anzeige

Der TV-Moderator und Sprecher Malte Arkona war bereits zu Gast bei „Klassik ohne Grenzen“ und hat das junge Festivalpublikum auf eine Reise durch die Welt der Geige mitgenommen. Diesmal kommt er mit einer Geschichte der „Gruseligen Bilder einer Ausstellung“ nach Motiven von Modest Petrowitsch Mussorgsky. Dessen bekanntes Klavierwerk beschreibt Gemälde und Zeichnungen seines Freundes Viktor Hartmann.
Malte Arkona – Sprecher
Katarzyna Wasiak – Klavier

23. August 19:30 Uhr Plac Bohaterów, Słubice
Jazz ohne Grenzen
Von polnischer Volksmusik über Klassik bis Jazz

Die beiden Ausnahmetalente trafen musikalisch im Projekt „Poetry“ aufeinander – ein Album, das vom norwegischen ECM-ähnlichen Klang geprägt ist, aber dennoch voller slawischer Melancholie steckt. Die Chemie zwischen Adam Bałdychs expressivem Violinspiel und Helge Liens transparentem, lyrischen Pianospiel ist magisch. Sie schaffen es, Kammermusik und Jazz zu verschmelzen – ohne sich jemals in Virtuosität zu verlieren.
Adam Bałdych – Violine
Helge Lien – Klavier

24. August 11 Uhr Gertraudenpark, Frankfurt (Oder
Ein gefährlich gutes Saxophon-Quartett!

The Whoop Group ist ein polnisches Saxophonquartett, das sich mit seiner explosiven Mischung aus Klassik, Jazz und Pop-Covern einen Namen gemacht hat. Die Mitglieder – allesamt klassische Saxophonisten – zeigen, dass ein Saxophonquartett alles andere als steif sein muss. Die Gruppe wurde durch ihre viralen YouTube-Videos bekannt, zum Beispiel mit ihrer wilden Version von Rossinis Wilhelm-Tell-Ouvertüre oder eigenen Interpretationen von Queen, Vivaldi und Film-Soundtracks.
Jakub Muras – Sopransaxophon
Mateusz Dobosz – Altsaxophon
Krzysztof Koszowski – Tenorsaxophon
Szymon Zawodny – Baritonsaxophon

30. August 19 Uhr Anger, Frankfurt (Oder)
Abschlusskonzert
Filmisch und romantisch

Zum Abschluss von „Klassik ohne Grenzen“ erklingt Filmmusik in der magischen Atmosphäre des Frankfurter Angers – mit voller Kraft und im vollen Glanz des symphonischen Festivalorchesters mit Musikerinnen und Musikern des Brandenburgischen Staatsorchesters und des Philharmonischen Orchesters Zielona Góra unter der Leitung von Howard Griffiths. Liebhaber:innen klassischer Musik dürfen sich auf die Aufführung des Violinkonzerts von Mieczysław Karłowicz mit der polnischen Solistin Maria Machowska freuen. Und auch Fans von Filmmusik kommen auf ihre Kosten: mit Themen aus Indiana Jones, E.T., Schindlers Liste, Interstellar und The Lion King.
Das Festival endet wie jedes Jahr mit den feierlichen Klängen von Edward Elgars „Land of Hope and Glory“ – selbstverständlich mit der Unterstützung der Frankfurter Singakademie.

Howard Griffiths – Dirigent
Maria Machowska – Violine
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Philharmonisches Orchester Zielona Góra
Singakademie Frankfurt (Oder)

error: