Industrie muss angesichts von Corona und Strukturwandel durch tiefes Tal  

„Wir müssen den Unternehmen den Rücken freihalten, damit sie so viel Beschäftigung wie möglich sichern können. Das ist angesichts der Pandemie-Situation die entscheidende Herausforderung in dieser Tarifrunde“, sagte Stefan Moschko, der Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg, heute. Zuvor hatte der VME mit der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen zwei Stunden lang die Tarifverhandlungen fortgesetzt. Angesichts der Infektionslage fand das Gespräch digital statt.

Die Arbeitgeber verwiesen auf die enormen Risiken und Unsicherheiten für die Betriebe angesichts der allgemeinen Einschränkungen. Das gefährde den langen Aufholprozess, den die Metall- und Elektroindustrie vor sich habe. „2020 haben wir mit einer um 15 Prozent geringeren Produktion ein tiefes Tal durchschritten. In diesem Jahr werden wir diesen Rückstand kaum aufholen, denn noch immer ist jeder fünfte Beschäftigte in Kurzarbeit“, analysierte Moschko.

Zusätzliche tarifliche Kostenbelastungen dürfe es auf keinen Fall geben, führten die Arbeitgeber weiter aus. Moschko: „Die Verunsicherung ist vielerorts mit Händen zu greifen, das gilt für kleine Familienbetriebe ebenso wie für international tätige Konzerne.“ Die Unternehmen bräuchten dringend Planungssicherheit, um sich auf die anstehenden Herausforderungen einstellen zu können. Sie hätten neben den Corona-Folgen und der Konjunkturschwäche auch noch den Strukturwandel und die Digitalisierung zu schultern. „Wir bleiben dabei: Es gibt nichts zu verteilen“, mahnte Moschko. „Wir müssen Lösungen finden, die die Zukunft der M+E-Firmen und damit der Arbeitsplätze sichern. Alles andere ist realitätsfern.“

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