„Ermutigung“ – Kunst, die verbindet und bewegt

Wenn Farben sprechen, Formen Geschichten erzählen und Kreativität über alle Barrieren hinweg strahlt, dann ist wieder „Ermutigung“ in Fürstenwalde. Die gleichnamige Ausstellung von Menschen mit Behinderung feiert in diesem Jahr ihre 28. Ausgabe – ein Herzensprojekt, das weit über Stadt- und Landesgrenzen hinaus Bedeutung gewonnen hat.

Ins Leben gerufen wurde die Ausstellung 1997 von der Format G GmbH, einer anerkannten Werkstatt für behinderte Menschen in Fürstenwalde. Was damals als mutiger Schritt begann, ist heute eine überregionale Plattform für gelebte Inklusion, künstlerischen Ausdruck und gesellschaftliche Anerkennung. Unterstützt wird „Ermutigung“ vom Landkreis Oder-Spree, der Stadt Fürstenwalde, sowie von Künstlern, Kunstpädagogen und Therapeuten – Menschen, für die Kunst nicht nur Ausdruck, sondern Begegnung ist.

Symbol der Ausstellung ist die Giraffe – ein stolzes, sanftes Tier mit Weitblick und Herz. Als Preis für herausragende Werke in Malerei, Grafik und Plastik ist sie zum begehrten Zeichen echter Wertschätzung geworden. Am heutigen Tag wurde die diesjährige Ausstellung feierlich in der Aula der Erich-Kästner-Schule eröffnet. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft waren gekommen, um den Künstlern ihre Anerkennung zu zeigen. Musikalisch wurde der Festakt liebevoll begleitet von den „Inklumaniacs“ der AWO Spreewaldwerkstätten sowie Schülern der Klassen 6a und 6b – ein berührender Auftakt voller Lebensfreude und Zusammenhalt.

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Unter der bewährten Leitung des Kunstpädagogen und ehemaligen Bürgermeisters Manfred Reim wählte die ehrenamtlich tätige Fachjury 141 Bilder, acht Batiken sowie 38 Keramiken und Plastiken aus. Eingereicht wurden die Werke von 37 Einrichtungen für behinderte Menschen, darunter auch zwei aus Polen sowie von zehn Einzelkünstlern. Die große Vielfalt der Arbeiten spiegelt nicht nur die enorme schöpferische Kraft wider – sie ist ein Ausdruck dessen, was entstehen kann, wenn man Menschen Raum, Vertrauen und Inspiration gibt.
Bei der feierlichen Eröffnung der 28. Ermutigung zeigte sich Ulrike Menzel, theologischer Vorstand der Samariteranstalten, besonders bewegt: Es erfüllt uns mit großem Stolz, dass in diesem Jahr erstmals auch Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Beschäftigungsbereich der Christophorus-Werkstätten Teil der Ausstellung sind. Gerade Menschen mit Mehrfachbehinderung sichtbar zu machen, ist ein bedeutender Schritt hin zu mehr Teilhabe und Wertschätzung.

Die Ausstellung ist vom 7. Mai bis zum 4. Juni in der Aula der Erich Kästner Schule in Fürstenwalde zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr, sowie am Wochenende des 17. und 18. Mai von 10 bis 14 Uhr.

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