Grünheider SV verliert wieder nur knapp

Es scheint langsam wie verhext: Die Männer des Grünheider SV I haben auch in ihrem vierten Punktspiel der Oberliga Ostsee-Spree von der ersten bis zu letzten Minute prima gekämpft – aber zum dritten Mal in Folge mit einem Tor Unterschied den Kürzeren gezogen. Am Samstagabend, 24. September, verlor die Mannschaft von Chefcoach Axel Both und Co-Trainer Dirk Köhler in der heimischen Löcknitzhalle diesmal mit 29:30 (13:14) gegen Spitzenreiter Ludwigsfelder HC. Damit bleibt der Vorjahresmeister mit 7:1 Zählern vor dem punktgleichen HSV Insel Usedom Spitzenreiter und die GSV-Löwen (1:7 Punkte) verharren auf dem 13., und damit vorletzten Platz der vierten Liga. Zuvor hatten Grünheider auf Usedom 29:29, in der Löcknitzhalle 26:27 gegen den SV 63 Brandenburg-West sowie 25:26 beim Bad Doberaner SV 90 gespielt.

Positives Feedback macht der Mannschaft Mut
Die GSV-Löwen gestalteten die Partie von Beginn an auf Augenhöhe, lagen selbst einige Male in Führung. Zuletzt war dies nach 57:18 Minuten beim 29:28 durch Marc Robin Hiesener der Fall, der trotz Fußproblemen bis zum Ende durchhielt. Nur 17 Sekunden später erzielte Ludwigsfeldes erfolgreichster Werfer Yannick Münchberger seinen 13. Treffer zum 29:29. Gut eine halbe Minute vor der Schlusssirene nahmen die GSV-Trainer noch mal eine Auszeit, um das Team einen Plan mitzugeben, der dann allerdings zehn Sekunden vor Ende durch den Siegtreffer der Gäste vereitelt wurde. „Dennoch gab es von den rund 150 Zuschauern in der Löcknitzhalle ein positives Feedback, was der Mannschaft Mut macht“, erklärt Axel Both. Sein Ludwigsfelder Trainerkollege Michael Jantzen, dessen Team ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetreten war, sprach sogar davon, dass ein Unentschieden gerechter gewesen wäre.

Florian Folger wirft 16 Tore – persönlicher Oberliga-Rekord
Bester Werfer auf dem Feld war der Grünheider Florian Folger mit 16 Toren. Dabei verwandelte er alle sieben Siebenmeter seiner Mannschaft. „Es war ein sehr knappes Spiel, geprägt von Fehlern auf beiden Seiten. Wir bekamen keinen Zugriff in der Abwehr vor allem bei Yannik Münchberger, der immer wieder Schlagwürfe absetzen konnte. Wir wussten, dass er der entscheidende Mann ist bei Ludwigsfelde, haben ihn trotzdem gewähren lassen“, sagt der Rückraumspieler. Ansonsten hätte der GSV das Spiel durchaus gewinnen können, „aber wir haben eins, zwei hundertprozentige Chancen liegengelassen und hatten am Ende nicht die nötige Coolness und Abgezocktheit, die Partie für uns zu entscheiden. Ein Unentschieden wäre durchaus verdient gewesen, wenn man sich den Spielverlauf anschaut“, erklärt der 30-Jährige. Er selbst habe „einen sehr guten Tag erwischt und meinen persönlichen Rekord in der Oberliga aufgestellt mit 16 Toren. Bis jetzt in dieser Spielzeit der Torrekord in der Staffel, soweit ich weiß. Leider hat das am Ende auch nicht gereicht.“ Jetzt will die Mannschaft nach vorn schauen und gegen den VfL Tegel den ersten Saisonsieg landen.

Axel Both: „Ich bin echt stolz auf das Team“
Die Grünheider, bei denen der wieder genesene Vize-Kapitän Adrian Theden bei seinem Comeback gut Regie führte, haben bis zum Schluss den Kampfeswillen hochgehalten, auch wenn in Abwehr und Angriff nicht alles geklappt hat. „Die Jungs haben gezeigt, dass sie 60 Minuten alles geben und sich nicht hängen lassen. Ich bin echt stolz auf das Team – und auch auf das Publikum in der Löcknitzhalle, das uns angefeuert und super motiviert hat“, betont Axel Both. „Die Stimmung und der Zusammenhalt in der Mannschaft sind sehr gut, auch wenn uns diesmal wieder das kleine Fünkchen Glück zum Erfolg gefehlt hat. Jetzt werden wir im nächsten Spiel versuchen, vielleicht mal mit einem Tor Vorsprung zu gewinnen.“ Dazu besteht bereits am Sonnabend, 1. Oktober, ab 18.30 Uhr die Gelegenheit, wenn Schlusslicht VfL Tegel (0:8 Punkte) zum Kellerduell in der Löcknitzhalle antritt.

Der Grünheider SV spielte in der Löcknitzhalle mit:
Hendryk Büttner, Joshua Hiller – Justin Kranzusch, Oliver Heine 2, Florian Folger 16/7, Adrian Theden 3, Friedrich Hanschel, Thorge Breitzmann, Marius Becker 1, William Kreuziger, Marc Robin Hiesener 4, Marc Schmitz 3
Schiedsrichter: Johannes Carl Engel, Matthias Krakow – Siebenmeter: GSV 7/7, LHC 5/3 – 2-min-Strafen: GSV 1, LHC 2

Text: Roland Hanke
Fotos und Videos: Kathrin Kreuziger, Werner Herzog

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